Restaurierung von gefassten Skulpturen



Mondsee, Putto des Orgelgehäuses von M.Guggenbichler

Mondsee, Putto des Orgelgehäuses von M.Guggenbichler
 

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Eva Moser-Seiberl 
Erika Thümmel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Fachbereich Gefasste Holzskulpturen umfasst die Konservierung und Restaurierung von farbig bemalten oder vergoldeten plastischen Bildwerken aus der Zeit der Romanik bis zur Gegenwart. Es handelt sich dabei um aus Holz geschnitzte Heiligenfiguren, Kruzifixe, Büsten, Prozessionsstangen, Altäre, Zierrahmen, Luster, Kartuschen etc. Der Begriff „Fassung“ bezeichnet eine mehrschichtig aufgebaute farbige Bemalung und/oder eine Vergoldung, eine Versilberungen oder eine andere Blattmetallauflage und deren Überzug bzw. Patinierung.

Charakteristische Schadensbilder:
  • Durch Schwankungen des Raumklimas (Temperatur und vor allem Luftfeuchtigkeit) verursachte Fassungsschäden, d.h. Blasenbildungen bzw. Abplatzen der Farbfassung bzw. der Vergoldung;
  • Schwundrisse im Holz in Folge zu geringer Luftfeuchtigkeit bzw. starker Schwankungen derselben;
  • Verschmutzungen durch Staub, Russ, Vogelkot, Wandfarbe etc.;
  • durch unsachgemäße Reinigungsmaßnahmen zerstörte bzw. reduzierte Malschichten und Lasuren bzw. durch feuchte Tücher oder Schwämme abgetragene Blattmetallauflagen;
  • verfärbte oder entfärbte Malschichten oder Lasuren in Folge von zu starkem Lichteinfall;
  • mechanische Beschädigungen durch unvorsichtiges Hantieren bzw. mangelhafte Montage der Objekte;
  • Brandschäden, hauptsächlich durch Kerzen;
  • im Laufe der Zeit nachgedunkelte Ausbesserungen an Vergoldungen (durch die Oxydation von handelsüblichen gold- und silberfarbigen Bronzen) bzw. verfärbte Retuschen;
  • zum Teil auch mehrmalige Übermalungen bzw. Überfassungen;
  • Schäden durch holzzerstörende Insekten und/oder holzabbauende Pilze.

Dringender Handlungsbedarf durch den/die RestauratorIn besteht bei:

  • Blasenbildung bzw. Abplatzungen der Fassung (der weiße Kreidegrund wird sichtbar) infolge von Klimaschwankungen;
  • in Bewegung befindlichen Schwundrissen bzw. bei sichtbaren Deformationen;
  • Pilz- oder Anobienbefall.
  • Abgebrochene Teile, gelöste Verleimungen bzw. abgelöste Ornamentik etc. müssen gesammelt, beschriftet und so schnell wie möglich wieder befestigt werden, um Verlust bzw. Deformierungen zu vermeiden. Das Nachschnitzen bzw. Abformen verlorener Teile ist sehr aufwändig und kostenintensiv.