Fachsymposion "
Vom Anschießen und Durchreiben"

„
Die neuen Leiden des alten Goldes“
 

Termin: Freitag 6. Februar.2009
Ort: Graz, Dözesanmuseum, Mariahilferplatz 3


Veranstalter:
IG-RestauratorInnen und Diözesanmuseum Graz

Fachsymposion zur aktuellen Methodik der Restaurierung von Vergoldungen und anderen Metallauflagen auf unterschiedlichen Trägermaterialien

Vergoldungen bedeuten eine besondere Herausforderung für die Denkmalpflege. Der thematische Schwerpunkt dieser Tagung war ein Vergleich der gegenwärtig praktizierten Methoden bei der Restaurierung von Vergoldungen an mobilen und immobilen Kulturgütern in Hinblick auf Reversibilität, Alterungsbeständigkeit und historisch tradierte Techniken. Erstmals in Österreich haben sich  Referenten aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam mit diesem eher vernachlässigten Thema beschäftigt. An der Tagung haben 74 Personen aus Österreich und Süddeutschland teilgenommen. Es handelte sich dabei um mit dem Thema vertraute Fachleute aus dem Bereich der Denkmalpflege, MuseumsmitarbeiterInnen, RestauratorInnen, KunsthistorikerInnen und VergolderInnen.

Der Landeskonservator der Steiermark, HR Dr. Christian Brugger hat sich in seiner Begrüßung bei den Veranstaltern für die Durchführung der Tagung bedankt und auf die Bedeutung der ständigen Weiterbildung aller in diesem Bereich tätigen hingewiesen.

Der Vortrag von Herrn HR Dr. Bernd Euler-Rolle (Landeskonservatorat für Oberösterreich) zum Thema „Vergoldungen als Gegenstand der Denkmalpflege. Vom Glanz des Authentischen“ musste leider krankheitsbedingt kurzfristig entfallen. Der Vortrag wurde aber schriftlich nachgereicht und wird im Tagungsband veröffentlicht.  Das Referat ist eine allgemeine Einführung in die Problemstellung mit einem historischen Rückblick auf unterschiedliche Ansätze und praktizierte Methoden.

Mag. Franz Höring (Fachreferent für polychrome Skulptur, Altäre und Holztafelgemälde am Bundesdenkmalamt in Wien) hat sich in seinem Vortrag „Die neuen Leiden des alten Goldes“ mit der Restaurierproblematik an polychromen Skulpturen auseinandergesetzt und diese an einigen konkreten Beispielen aufgezeigt.

Maria Christina Gigli (Restauratorin am Opificio delle Pietre Dure in Florenz) gab in ihrem auf Italienisch gehaltenen Vortag „Appunti sulla tecnica di doratura in Italia e il suo restuaro“ (der konsekutiv gedolmetscht wurde) eine kurze Einführung in den Aufbau einer Vergoldung auf einem Holzuntergrund. Anschließend hat sie am Beispiel der Restaurierung eines Florentiner Monumentalrahmens aus der Basilica S. Croce, der bei der großen Überschwemmung in Florenz 1966 schwer beschädigt wurde, den Zugang der italienischen Schule der Restaurierung von Vergoldungen aufgezeigt bzw. auf deren Weiterentwicklung in den vergangen Jahren hingewiesen (Farbselektion Tratteggio).

Prof. Jürgen Pursche (FH-Hildesheim, Wandmalerei-Architekturoberfläche) hat an zahlreichen Beispielen aus dem süddeutschen Bereich der letzten Jahrzehnte die Restaurierung von Vergoldungen bzw. Metallauflagen an der Wand/Architekturoberfläche dargestellt und die teilweise konträren Zugänge und Umsetzungen kritisch zur Diskussion gestellt.

Mag. Georg Kollmanitsch (Metallrestaurator aus Wien) hat in seinem Referat „Vergoldungen auf Metall. Möglichkeiten der Erhaltung“ nicht nur eine technologische Einführung in die Vergoldung auf Metalloberflächen gegeben sondern auch an zahlreichen Fallbeispielen aus seinem Arbeitsbereich die vielfältigen Probleme und unterschiedlichen Zugänge angesprochen. 

DI (FH) Thomas Wurm (Metallgestalter und Restaurator aus Erfurt/BRD) hat in den Mittelpunkt seines Vortages die Problematik der Restaurierung  von historischen Feuervergoldungen gestellt und die aktuelle Praxis kritisch beleuchtet.

Anschließend an die Referate wurden am Nachmittag  in 4 fachbezogenen Arbeitskreisen mit den Referenten spezifische Probleme erörtert und allgemeine Ansätze diskutiert. Diese Arbeitskreise waren sehr gut besucht.

In einem abschließenden Schlussplenum wurde kurz auf die wichtigsten in den Arbeitskreisen besprochenen Punkte eingegangen und wurden Anregungen, Wünsche und Kritikpunkte von Seiten der Teilnehmer geäußert.

Alle Referate und die Protokolle der einzelnen Arbeitskreise  sind in einem Tagungsband (ISBN 978-3-901810-23-7) veröffentlicht. Zu beziehen über die IGRestauratorInnen und den Verlag Diözesanmuseum Graz. Die Kosten betragen € 13,00 plus Versandkosten.

Das Symposion wurde durch finanzielle Unterstützung folgender Organisationen ermöglicht:

         

 

 

 

 

 

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